Kendra Haste
Big Bad Wolf
Erstmals ist die britische Künstlerin Kendra Haste in einer Ausstellung in Deutschland zu sehen. In Großbritannien, in den USA und Asien erfreuen sich ihre Tierplastiken bereits großer Beliebtheit. In London sind ihre Arbeiten an Orten wie dem Tower und in der Waterloo Station dauerhaft öffentlich zu sehen. Nun erobern elf ihrer Tierplastiken das europäische Festland.
Kendra Haste wurde 1971 in London geboren. Während ihres Studiums am Royal College of Arts begann sie sich für Sechseckgeflecht, auch Hasendraht genannt, zu interessieren, das traditionell als Stützelement unter Ton und anderen Materialien genutzt wurde. Dessen lineare Qualität erinnerte sie dabei ans Zeichnen. Durch das Übereinanderlegen vieler einzelner Drahtschichten erzielt sie mit diesem scheinbar so einfachen und alltäglichen Material eine unvergleichbare Expressivität. Sie selbst bezeichnet ihre Skulpturen daher als Erkundung des dreidimensionalen Zeichnens im Raum.
„Was mich beim Tierstudium am meisten interessiert, ist das Wesen und den Charakter des jeweiligen Individuums kennenzulernen. Ich versuche, das lebende, atmende Modell in einer statischen 3-D-Form gewissermaßen einzufangen und dessen emotionale Essenz zu vermitteln, ohne ins Sentimentale oder Anthropomorphe zu entgleiten.“ (Kendra Haste)
In der englischen Hauptstadt aufgewachsen, hatte die Künstlerin lange kaum Kontakt zu Natur und wilder Tierwelt. Diese urbane Entfremdung von der natürlichen Welt und der Wunsch diese zu überwinden, weckten eine bis heute ungestillte Faszination für das Tierreich und ganz besonders für die großen Säugetiere. Überlegungen zum Verhältnis zwischen Mensch und Tier schwingen daher in ihrem gesamten Werk mit.
Die mit dem BBC Wildlife Art Award ausgezeichnete Künstlerin hat sich für die künstlerische Intervention im Eisenkunstguss Museum Büdelsdorf mit unserer heimischen Tierwelt auseinandergesetzt und elf Arbeiten geschaffen, die den Besucher*innen auf Ihrem Rundgang durch die Ausstellung begegnen. Hierbei stellt sich auch im Hinblick auf die Tierskulptur des 19. Jahrhunderts, die in der Dauerausstellung den zeitgenössischen Arbeiten gegenübersteht, die Frage danach, ob sich unsere Wahrnehmung vom Tier im Laufe der Zeit verändert und wie wir unseren Lebensraum miteinander teilen können.
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