Freunde - die für ein Museum werben
Keine 100 Mitglieder zählt der Förderverein des Eisenkunstgussmuseums, dessen ursprüngliches Ziel es war, den Bestand des kleinen Ausstellungshauses in Büdelsdorf zu garantieren. Der ist mittlerweile gesichert. Der Verein aber engagiert sich weiter dafür, das Museum im Bewusstsein der Öffentlichkeit zu verankern.
Der Förderverein Freundeskreis Eisenkunstgussmuseum Büdelsdorf e.V. ist nicht ohne die Geschichte der Carlshütte, des bedeutenden Büdelsdorfer Unternehmens, zu verstehen. Dieses Unternehmen und ihre Nachfolger prägen den Ort, sein gesellschaftliches Leben, die Menschen und auch das Museum bis heute. Ohne Käte Ahlmann gäbe es das Eisenkunstguss Museum nicht. Und ohne die Insolvenz des Traditionsunternehmens gäbe es auch die Anfänge des ehrenamtlichen Engagements für das Museum nicht.
Es waren vor allem ehemalige Mitarbeiter*innen der Ahlmann-Carlshütte, die mit dem drohenden Aus des einst glanzvollen Unternehmens auch das Ende des Museums befürchteten und einen ersten Verein ins Leben riefen, um alles zu erhalten. Das Land Schleswig-Holstein und die Stadt Büdelsdorf sicherten schließlich Sammlung und Museum, der Verein stellte seine Tätigkeit ein.
Noch bevor 2006 Josef-Severin Ahlmann sein Privatvermögen der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf mit der Auflage vererbte, die beträchtlichen finanziellen Mittel ausschließlich für das Eisenkunstguss Museum einzusetzen, regte sich erneut der Bürgersinn in Büdelsdorf: der ehemalige Carlshütte-Mitarbeiter Dr. Horst-Carsten Groth gründete einen neuen Förderverein mit dem Zweck, durch Vorträge, Führungen und Veranstaltungen zur Erhaltung von Kunstschätzen des Eisenkunstgusses und gusseiserner Kulturdenkmäler beizutragen.
Die anfänglichen Befürchtungen, die Stiftung mit Hauptsitz in Schleswig könnte das kleine Museum nicht ausreichend voranbringen, dürften spätestens mit der umfangreichen Sanierung und der Neueröffnung 2016 Geschichte sein – doch der Freundeskreis ist weiterhin aktiv.
Eng sind Museum und Verein miteinander verbunden und „die Entwicklungen dieses Kleinods in der Museumslandschaft werden durchaus kritisch begleitet“, sagt Dr. Ulrich Schneider. Der Kunsthistoriker steht seit 2017 an der Spitze des Vereins.
Seit 14 Jahren gibt der Verein die „Büdelsdorfer Hefte“ heraus. Das Periodikum greift historische, kunstgeschichtliche sowie technische Themen zum Gusseisen auf. Dies dient auch der Vernetzung mit der Fachwelt. Alles getragen von dem Ziel, das kleine Museum mit seiner wechselvollen Geschichte im Bewusstsein der Öffentlichkeit zu verankern.
Kontakt: Eisenkunstguss Museum Büdelsdorf, Prof. Dr. Ulrich Schneider, ulrich.schneider@landesmuseen.sh